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WISSENSCHAFT

Zusammenhang von Mikronährstoffen und Haarwachstum

Einfluss der Ernährung

In einer Studie wurde gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Haarausfall und Ernährungsfaktoren gibt. Bei 200 Frauen mit unerklärlichen hartnäckigen Haarverlust, aber mit einer normalen Kopfhaut-Haardichte, zeigten die gewonnenen Blutvariablen positive Ergebnisse, von denen angenommen wird, dass sie von der Ernährung beeinflusst werden (Hämoglobin, Ferritin, Vitamin B12, Folsäure und Zink).

 

Mikronährstoffe und Haarausfall

Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe spielen eine wichtige bei der normalen Haarfollikelentwicklung und Immunzellfunktion. Ein Mangel an solchen Mikronährstoffen kann einen veränderbaren Risikofaktor im Zusammenhang mit der Entwicklung, Prävention und Behandlung von Alopezie darstellen.

Die Rolle von Folat und Vitamin B12 bei der Produktion von Nukleinsäuren (Sammelbezeichnung für DNA und RNA) deutet darauf hin, dass sie eine Rolle im schnellen Wachstum der Haarfollikel spielen.

Vitamin D moduliert Wachstum und Differenzierung von Keratinozyten (=hornbildende Zellen) durch Bindung an einen bestimmten Vitamin-D-Rezeptor (VDR). Die Rolle von Vitamin D im Haarfollikel wird durch Haarausfall bei Patienten mit Vitamin-D-abhängigen Rachitis Typ II belegt. Diese Patienten haben Veränderungen in diesem Gen, was zu Vitamin-D-Resistenz und spärlichem Körperhaar führt, das häufig die gesamte Kopfhaut und Körperbehaarung beinhaltet.

Weiter Ergebnisse zeigten einen deutlichen Zusammenhang zwischen Zinkmangel und Haarausfall. Eine andere Studie fand einen starken Zusammenhang zwischen Zinkmangel und Schweregrad bei kreisrundem Haarausfall.

Ein Mangel an Mikronährstoffen kann einen veränderbaren Risikofaktor im Zusammenhang mit der Entwicklung, Prävention und Behandlung von Alopezie (Haarausfall) darstellen.

Die Rolle der Antioxidantien

Antioxidantien sind Verbindungen, die in der Lage sind, aggressive Sauerstoffmoleküle (ROS) zu neutralisieren und oxidative Schäden zu verhindern. Viele Substanzen können als Antioxidantien eingestuft werden, einschließlich Zink, Selen und Vitamine A und E, sowie Vitamin C und Polyphenole

Oxidativer Stress wurde mit Haarausfall in Verbindung gebracht. Laborstudien an bestimmten Hautzellen von männlichen Haarausfall-Patienten haben gezeigt, dass oxidativer Stress eine wichtige Rolle bei der Glatze und Entwicklung des Haarausfalls spielen kann. Darüber hinaus zeigte sich in einer Studie über antioxidative Enzyme und Oxidation von Fettsäuren in der Zellmembran der Kopfhaut von Patienten mit Alopeziea areata eine übermäßige freie Radikalerzeugung in der Kopfhaut, begleitet von einem hohen Gehalt an antioxidativen Enzymen, die nicht in der Lage waren, sich vor dem oxydativen Stress zu schützen.

Multipler Mangel an Nährstoffen kann zu Haarausfall führen. Erhebungen für solche Mängel müssen durch die Lebensumstände und körperliche Prüfung geführt werden. Nährstoffmangel kann auch durch genetische Störungen, verschiedene Erkrankungen oder einseitige Ernährungspraktiken entstehen.

 

Literaturauswahl:

Rushton,D. Clinical Dermatology (2002)

Almohanna, H. M., et al. Dermatology and Therapy (2019)

Guo, E. L. and R. Katta Dermatology Practical & Conceptual (2017)